Ein Mensch ist erst vergessen,
wenn sein Name vergessen ist
Leitmotiv
des Stolperstein-Initiators
Gunter Demnig

Das Projekt "Stolpersteine"

Gunter Deming bei der Verlegung des ersten Stolpersteins in Stade.
Foto: Dr. Lars Hellwinkel, Gymnasium Athenaeum Stade

Stolpersteine ist das Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig.

Mit den kleinen Gedenktafeln, deren Inschrift immer mit den Worten "Hier wohnte" beginnt, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Die Stolpersteine gelten derzeit als das weltweit größte dezentrale Mahnmal.

Gunter Demnig wurde 1947 in Berlin geboren und studierte Kunst und Kunstpädagogik in Berlin und Kassel.
Seit 1985 betreibt er ein eigenes Atelier in Köln.
Für sein Stolperstein-Projekt wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet und erhielt u.a. im Jahr 2005 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Die Projektidee zu den Stolpersteinen stammt aus den 1990er Jahren, in denen sich Gunter Demnig intensiv mit der Geschichte der Verfolgung von Minderheiten zur Zeit des Nationalsozialismus in seiner Heimatstadt Köln auseinandersetzte. Das theoretische Konzept wurde zunächst in Ausstellungen päsentiert und konnte 1997 in Salzburg erstmalig im öffentlichen Raum realisiert werden. Die erste Stolpersteinverlegung mit offizieller behördlicher Genehmigung erfolgte im Jahr 2000 in Köln.

Die Stolpersteine sind nahezu würfelförmige Betonsteine mit einer Kantenlänge von etwa 10 Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Der Bildhauer Michael Friedrichs-Friedländer schlägt jeden Buchstaben mit der Hand in das Messing ein und mit wenigen Ausnahmen verlegt Gunter Demnig verlegt alle Steine selbst. Die aufwändige Produktion ist konzeptioneller Bestandteil des Kunstprojekts, das dem Massenmord der Nationalsozialisten eine besondere Individualität und Würde entgegensetzen möchte.

Die Steine sollen die Namen an die ursprünglichen Wohn- und Lebensorte zurückbringen und an jedes einzelne Schicksal erinnern. Jeder Stein soll per Hand gefertigt und per Hand verlegt werden - so, wie jedes Einzelschicksal bewegen soll.

Die Stolpersteine werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen. Das Stolpern wird also nur im übertragenen Sinne verursacht, indem es zum Innehalten und Erinnern an die Geschichten der Opfer - auch an die Geschichte des Ortes - anregt.

Mittlerweile finden sich rund 45.000 Steine nicht nur in Deutschland, sondern auch in 17 weiteren europäischen Ländern.

Für zur Zeit 120 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines "Stolpersteins" übernehmen.

Website des Projekts:
www.stolpersteine.eu

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