Farge - Arbeitserziehungslager
Ab 1940 richtete die Gestapo zur Disziplinierung der deutschen Arbeiterinnen und Arbeiter, vor allem aber der ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, „Arbeitserziehungslager“ (AEL) ein. Hier wurden ohne Einschaltung der Justiz Frauen und Männer eingewiesen, die von ihrem Arbeitgeber z. B. wegen „Arbeitsbummelei“, „Arbeitsvertragsbruch“ oder „Widersetzlichkeit“ gemeldet worden waren. Später kamen auch Personen aus anderen Gründen ins AEL. Zudem nutzte die Gestapo die AEL als Hinrichtungsstätten[1].
Die Haft dauerte in der Regel drei bis acht Wochen. Die Lebensbedingungen in den „Arbeitserziehungslagern“ ähnelten den in den KZ. Die Häftlinge wurden brutal behandelt und zu harter Arbeit gezwungen. Viele von ihnen starben während ihres Aufenthalts im Lager. Diejenigen, die überlebten und in die Betriebe zurückkehrten, sollten durch Berichte über die AEL bei der übrigen Arbeiterschaft Angst vor dieser Strafe erwecken.
Gegen Kriegsende wies die Gestapo viele Häftlinge aus den AEL unmittelbar in Konzentrationslager ein.
Die AEL wurden von den regional zuständigen Gestapostellen geführt. Zu den ersten und größten gehörte das AEL Farge der Gestapo Bremen. Die Häftlinge mussten hier u. a. beim Bau eines Öltanklagers und eines U-Boot-Bunkers arbeiten. Im AEL Farge herrschten die schlimmsten Bedingungen. Durch die besonders harten Umstände kamen mindestens 150 Menschen zu Tode.
Am 08. 11. 2015 wurde in Bremen-Farge die Gedenkstätte "Denk-Ort Bunker Valentin" eingeweiht.
Der U-Boot-Bunker zählte zu den größten Rüstungsprojekten des nationalsozialistischen Deutschlands. Von 1943 bis 1945 arbeiteten hier tausende Zwangsarbeiter aus ganz Europa.
Verweise und Links
Wikipedia-Eintrag zum AEL Farge
Webseite des Denk-Orts Bunker Valentin
- [1] vgl. Eintrag zu Arbeitserziehungslagern in Niedersachsen bei GFN - Gedenkstättenförderung Niedersachsen
www.gedenkstaettenfoerderung.stiftung-ng.de